Frauen*KirchenStreik 2019 im Thurgau

Botschaft der Projektgruppe "Frauen*KirchenStreik 2019 im Thurgau": 

"Weberinnen haben es getan, Stickerinnen und Strickerinnen, Zigarrenmacherinnen und Heimarbeiterinnen, Hausfrauen, Krankenschwestern, Schülerinnen. Schulter an Schulter sind sie auf die Strassen gegangen, haben sie sich auf die Böden gesetzt, haben nichts mehr gegessen, haben auf ihre Kochtöpfe gehämmert, Besen geschultert und rosa Wollmützen getragen, ihre Arbeit nieder- und ihre Fabriken lahmgelegt, weil sie zu wenig zum Leben hatten für sich und ihre Kinder, weil sie nichts zu sagen hatten, weil ihre Löhne erbärmlich und ihre Lebensbedingungen unwürdig waren. Und weil sie – immer noch – vorgegebenen Bildern entsprechen müssen, allein für die unbezahlte Sorgearbeit zuständig sind, keine Anerkennung erfahren und wollen, dass nicht länger der Profit der einen, sondern das Wohl aller in der Mitte jeden Wirtschaftens steht.

An diesem Wochenende [vom 15.-16.06.19, Anmerkung der Redaktion] stellen sich auch Kirchenfrauen in die lange Tradition des Streikens, weil Frauen heute zwar als Herzchirurginnen oder Konzernchefinnen tätig oder gar als Astronautinnen zum Mond fliegen können, aber als katholische Seelsorgerinnen immer noch nicht den Menschen, die sie bis an die Grenze des Todes begleiten, schlicht die Krankensalbung spenden dürfen. Weil sie allein aufgrund ihres Geschlechts immer noch abgewertet und ausgeschlossen werden. Und weil die Kirche immer noch von Frauen getragen und von Männern geführt wird und die Ungleichheit nicht bloss in ihren Strukturen, sondern gar in ihrem «Recht» grundgelegt ist.

Mit Geduld werden wir die Verhältnisse des Unrechts nicht verändern und erst recht nicht beseitigen, das haben wir über die Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg erfahren und gelernt. Darum wollen wir uns sichtbar und hörbar machen und heute laut sagen: "Gleichberechtigung. Punkt. Amen!" Und wir wollen uns – auch im Blick auf eine Maria von Magdala und andere machtvolle Frauen der Schrift und der Kirchengeschichte – nicht mehr einfach zufrieden geben, wollen wir nicht mehr alles schlucken, nicht mehr alles ertragen, nicht mehr alles machen, was sie uns sagen, und uns endlich für einiges und einige auch zu gut sein!

Aktion im Thurgau
Wir fordern die Frauen in Pfarreien und Kirchgemeinden auf, einen sicht-, hörbaren und spürbaren Akzent zu setzen für eine geschwisterliche und glaubwürdige Katholische Kirche. Dazu stehen auf der Webseite des SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund Ideen und Hilfsmittel bereit.
In den drei Pfarrkirchen im Pastoralraum Thurgau-Mitte (Berg, Sulgen und Weinfelden) wird an diesem Wochenende je eine Pinnwand stehen, wo die Gläubigen ihre Hoffnungen, ihren Ärger und ihre Ideen platzieren können, damit wir diese anschliessend unter einander diskutieren und den verantwortlichen im Bistum zukommen lassen.
Zudem laden wir zu einer zentralen Aktion im Thurgau ein für alle, die gemeinsam ein starkes Zeichen setzen wollen [vgl. unten, "zum Thema passende Veranstaltungen"].

Weinfelden, im Mai 2019

Die Projektgruppe: Barbara Iten, Weinfelden,
Madlen Neubauer-Weber, Erlen
Veronika Portmann-Imhof, Weinfelden
Simone Curau-Aepli, Weinfelden"

Kontaktperson:
Simone Curau-Aepli, Burgstrasse 7, 8570 Weinfelden, 076 430 37 69

Illustration zum Frauen*KirchenStreik 2019

 

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