Kahlschlag bei der Religion verhindern

Zürich, 10.10.20 (kath.ch). Der Verein «Katholisches Medienzentrum» fordert die Direktion von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) auf, ihr Sparprogramm zu revidieren. Die Massnahmen widersprechen dem Auftrag zum Service public. Der Abbau von Kultur- und Religionssendungen ist für den sozialen Zusammenhalt schädlich. 

Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) hat angekündigt, bis Ende des nächsten Jahres 211 Stellen abzubauen. Gleichzeitig will es im digitalen Bereich 95 neue Stellen schaffen. Neben dem Personalabbau sollen den Sparmassnahmen auch Sendungen in den Ressorts von Kultur und Religion zum Opfer fallen – beispielsweise die Religionssendungen «Zwischenhalt» und «Blickpunkt Religion». 

Bis anhin leistete SRF in den Fachredaktionen dieser Sendegefässe eigenständige journalistische Arbeit. Es ist davon auszugehen, dass mit der Streichung der genannten Sendungen auch die Stellen von Journalistinnen und Journalisten mit theologischer und religionswissenschaftlicher Fachkompetenz abgebaut werden. 

Einsparungen bei Kultur und Religion verstossen gegen die Konzession 
Die Massnahmen von SRF verstossen gegen Buchstaben und Geist der Radio- und Fernsehkonzession. Danach gehört zum Service public, dass die SRG «das Verständnis, den Zusammenhalt und den Austausch unter den Landesteilen, Sprachgemeinschaften, Kulturen, Religionen und gesellschaftlichen Gruppierungen» fördert. Ihr Angebot muss «hohen qualitativen und ethischen Anforderungen» genügen und sich «durch Relevanz, Professionalität, Unabhängigkeit, Vielfalt und Zugänglichkeit» auszeichnen. Der weitgehende Verzicht auf diese öffentliche, mit journalistischen Mitteln geführte Auseinandersetzung um das Phänomen Religion fördert Obskurantismus und reflexionsfreie Religionspraktiken. 

Der Trägerverein des Kath. Medienzentrums Zürich hat dagegen Stellung bezogen und auch eine Online-Petition lanciert.

Zur Online-Petition

Zur Medienmitteilung von kath.ch

Kath.ch/Red. (10.10.20)

Kamera
Quelle: pexels
Eine offene Gesellschaft braucht eine kompetente, journalistisch geführte Auseinandersetzung mit allen Religionen.

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