Aus Stammtischgesprächen wird kreuz&quer

Die ökumenisch veranstalteten Stammtischgespräche werden ab diesem Sommer in einem neuen Format angeboten: Unter dem Titel «kreuz&quer – Gespräche über Gott und die Welt» finden sie an verschiedenen Orten statt, daran teilnehmen kann man über Livestream. Die Leiter der beiden Bildungseinrichtungen erklären, was zu dieser Umgestaltung geführt hat.

Dass die Stammtischgespräche in die Jahre gekommen seien, verneint Thomas Bachofner, Leiter des evangelischen Bildungszentrums tecum. Es werde ja einiges weitergeführt. «Die Unterbrechung durch Corona und der Leitungswechsel beim katholischen Partner liess uns über Änderungen nachdenken. Wir hatten einfach Lust auf etwas Neues.» Für Jean-Pierre Sitzler, seit einem halben Jahr Leiter der Fachstelle Kirchlichen Erwachsenenbildung (KEB) der katholischen Landeskirche stellte sich auch die Frage, wie man neue Teilnehmer*innen gewinnen kann, ohne die bisherigen zu verlieren. So soll die Veranstaltung im neuen Format nicht mehr wie bisher im Frauenfelder Brauhaus Sternen stattfinden, sondern im privaten oder beruflichen Umfeld der Gesprächspartner* innen. Ausserdem wechselt man von einer Präsenzveranstaltung zu einem Livestream auf Youtube. Das Thema soll künftig nicht mehr in einem Einstiegsreferat, sondern im Interview entwickelt werden. Gleich bleibt, dass es um ethisch-religiöse Fragestellungen geht. «Es wird auch wie bisher ein Halbjahresthema geben, das an den einzelnen Abenden aus verschiedenen – z.T. auch kontroversen – Perspektiven beleuchtet wird», erklärt Thomas Bachofner.

Andere Zielgruppen erreichen
Für wechselnde Veranstaltungsorte spricht seiner Ansicht nach, dass es attraktiv ist, Menschen in ihrem jeweiligen Kontext zu interviewen, wie z. B. in einem Geigenbauatelier oder einer Klosterzelle. «Damit wird auch eine gewisse Stimmung und Atmosphäre übertragen», so sein Kollege von der KEB. Gerade bei einem Livestream brauche es ansprechende Hintergründe, um eine gewisse Studiomonotonie zu vermeiden. Die ersten beiden Veranstaltungen werden allerdings noch aus den Räumen des tecum übertragen. Das digitale Format bietet für Jean-Pierre Sitzler den Vorteil, andere Zielgruppen anzusprechen: «Wir erreichen damit Menschen, die mehr im Internet unterwegs sind oder solche, für die der Weg zum Veranstaltungsort zu weit wäre.» Thomas Bachofner denkt auch an die Möglichkeit, «gelungene Formate irgendwann mit anderen Bildungsträgern zu teilen». Um den dialogischen Charakter beizubehalten, können sich die Teilnehmer*innen künftig über eine Chatfunktion mit Fragen oder Anmerkungen einbringen. «Wir überlegen auch noch, ob drei bis fünf Teilnehmende zum Interview hinzukommen sollen», so Sitzler.

Mitschwingen
Das nächste Halbjahresthema lautet «In Resonanz sein». Dazu haben die Veranstalter den Komponisten Peter Roth, den Geigenbauer Martin Kuhn und den Fischinger Benediktinerpater Gregor Brazerol als Gesprächspartner eingeladen. Die Serie beginnt am 1. September mit dem Thema «Wenn Worte Seelen zum Schwingen bringen». Piroska Gavallér-Rothe, Expertin für Gewaltfreie Kommunikation, geht der Frage nach, was geschieht, wenn funktional ausgerichtete Kommunikation um die Kraft der Resonanz ergänzt wird.

Detlef Kissner, forumKirche, 27.7.21


Zum Livestream

Am ersten Mittwoch eines Monats beginnen die Gespräche um 19.30 Uhr.
Über diesen Link gelangen Sie auf die Seite des tecum mit entsprechendem Livestream-Angebot: kreuz&quer

Klangschale
Quelle: Meditate_with_Fernando/pixabay.com
Eine Klangschale bringt im Menschen etwas zum Schwingen. Um Mitschwingen, «In Resonanz sein» geht es im nächsten Halbjahr auch bei den Gesprächsrunden von kreuz&quer.

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