Wussten Sie schon … dass Weinfelden heuer für 1 Tag die Hauptstadt des iro-schottischen Mönchs-Staates war? 

Wie? Das wussten Sie noch nicht? Erwachsenenbildung bildet …
…eigentlich immer – nur in diesem einen Fall ist es meine reine „Ein-Bildung“.
Sie lesen noch weiter? Dann sind Sie auf dem besten Weg von der Ein-Bildung zur Weiter-Bildung auf den ich Sie gerne mitnehmen möchte (und nun zur Klärung meiner fälschlichen Eingangsbehauptung):

30 Jahr-Jubiläum
Kirchliche Erwachsenenbildung im Thurgau

Die Fachstelle Kirchliche Erwachsenenbildung (KEB) der Katholischen Landeskirche im Thurgau feierte diesen Monat ihr 30-Jahr-Jubiläum ihres Bestehens. Hintergründe und Inspirationen aus den Lebenswelten des iro-schottischen Mönchstum, welches bedeutsam war für Christianisierung des frühen Thurgaus, waren das Motto des Festaktes am Samstag, 10. November 2018, im Zentrum Franziskus in Weinfelden. So will die Fachstelle „Kirchliche Erwachsenenbildung“ für alle Interessierten des Kantons und darüber hinaus Inspiration und Begleitung sein, Mut machen, zu Reflexion und Neuorientierung einladen, verhelfen zur-Ruhe-zu-kommen und ein Auftanken, Innehalten und Aufbrechen ermöglichen, begeistern und anstacheln… Kurz: ein Ort, wo dankbar das Leben gefeiert wird – ganz in der Tradition des keltischen Mönchtums.

Nach der Begrüssung durch den Stellenleiter, Dr. Bruno Strassmann, bot sich den Gästen und Repräsentant/inn/en der fast 15‘000 Menschen, die seit den Anfängen der KEB die vielfältigen Angebote der Fachstelle besuchten, in vier Workshops die Gelegenheit, sich mit Hintergründen und Erscheinungsformen iro-schottischer Daseinsfreude, Lebensweise, Spiritualität und Gläubigkeit aus-einanderzusetzen.

Prof. Markus Ries entführte unter dem Titel „In der Ostschweiz leben und irisch beten“ in ein unbekanntes Stück Schweizer Geschichte. Das frühe Mittelalter brachte den Menschen in der heutigen Ostschweiz durch die Missionstätigkeit der iro-schottischen Mönche in eine Art zweiter Begegnung mit der christlichen Religion: Wie veränderte diese Begegnung die Art des Gebetes und weshalb liessen sich die Leute im Thurgau von den neuen Ideen begeistern? Der Workshop eröffnete neue Zusammenhänge und spannende Perspektiven dieser Einflüsse, die bis heute nachwirken.

Das Book of Kells, entstanden um das Jahr 800 und nach Irland in Sicherheit gebracht, prangt mit spektakulären Buchmalereien in leuchtenden Farben und äusserst feinen traditionellen keltischen Verzierungen. Die Glaubens- und Lebenswelt der Menschen sind hier feingliedrig miteinander verwoben. Die Teilnehmer konnten mit den Ausführungen von Bruno Strassmann in die faszinierende Bild- und Formensprache des Buches eintauchen.

Irische Segenswünsche – sie geben Kraft, sind voller Weisheiten, poetisch und sehr tiefgründig. Irische Segenssprüchen verbinden alltägliche Vorkommnisse mit dieser speziellen, im Leben be-heimaten iro-schottischen Spiritualität. Im Workshop von Armin Meusburger konnten die Teilneh-menden eigene Segenssprüche ausformulieren – zum Mitnehmen und Weiterschenken.

Spirituelle Impulse des Inselklosters Iona für heute eröffnete Thomas Bachofner. Im Jahre 563 gründete Columban auf der kleinen Insel Iona an der Westküste Schottlands ein Kloster. Es entwickelte sich zu einem der einflussreichsten Klöster seiner Zeit, dessen Wirkung weit über die Insel, Schottland, Irland und England hinausging. Seit 1938 lebt die „Iona Community“, eine christliche ökumenische Kommunität, in den alten Gemäuern. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue Wege zu finden, um das Evangelium in der heutigen Welt zu leben und setzt sich für die Erneuerung der Kirche und für soziale und politische Veränderungen ein.

Beim gemütlichen Apéro - von Rita und Michael Zürcher treffend irisch dekoriert - konnten die Gäste sich dann noch untereinander und mit den Referenten austauschen und die Eindrücke nachklingen lassen, gefolgt von einem reichhaltigen und vielseitigen Abendessen – ganz im Sinne des Teilens des Lebens als „Teilete“ gehalten.

Anschliessend ging es dann noch zu einem Konzert der besonderen Art – drei junge und doch schon sehr ausgefeilte, klare und gesetzte Stimmen mit Liedern aus 30 Jahren und aller Welt – begleitet von Geigen- und Gitarrenklängen und diversen anderen Instrumenten, in zarter und wohlabgestimmter Art.
Michi, Mala & Jasmin, das Musik-Projekt-Trio aus Luzern, erweckten in den Zuhörenden mit ihren Songs, dreistimmig gesetzt und zum Klingen und Schwingen gebracht, jene Freude am Leben und am Leben zu teilen, welche sie selber auch musikalisch zusammenführte und die auch das Motto des ganzen Tages war.
Umrahmt, aufgespannt und gehalten wurde diese musikalische Klangwolke von den Wort-Trägern der durch Bruno Strassmann vorgetragenen Texten, Gedichte und Geschichten verschiedener Stilrichtungen der zeitgenössischen Literatur.

Es war
… ein gelungener Tag, ein schönes Fest, ein würdiger Anlass
… ein erquickendes Inne-halten im Unterwegs-Sein
… ein dankbares Miteinander Teilen von…
um es – zum Schluss – mit den Worten des Stellenleiters Bruno Strassmann auszudrücken…

"30 Jahre Bildung – damit wir Menschen wachsen, lernen und aufbauen.
Miteinander auf dem Weg um Zukunft zu gestalten.
Die Zeit, die Welt, der Thurgau, die Menschen - alles ein Geschenk für uns.
Ein Pflanzen und Säen, Hegen und Pflegen, Ernten und Geniessen.
Ein Geben und Empfangen – damit die Lebensquelle fliesst."

Ein Rückblick von Armin Meusburger – Fachmitarbeiter Kirchliche Erwachsenenbildung

Weinfelden, November 2018

Michi, Mala & Jasmin, das Musik-Projekt-Trio aus Luzern

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