Ein Stammbaum der Hoffnung

Das Matthäus-Evangelium beginnt mit dem Stammbaum Jesu Christi. Das ist die Einordnung der irdischen Lebensgeschichte Jesu in die Geschichte der Menschheit und die Vorstellung des «Plots», in dem das Evangelium erzählt wird.

Dieser Jesus, der da geboren wird, ist nicht irgendwer. Seine Familie hat eine Familiengeschichte. Es ist eine Geschichte, die mit dem gottesfürchtigen Abraham beginnt, die den grossen König David als Vorfahren bezeichnet und in einer messianischen Hoffnung endet; diese Hoffnung erfüllt sich in diesem Jesus, von dem die folgende Geschichte handelt.

Bereits in der Familiengeschichte zeigen sich viele Erfahrungen, wenn man die Geschichten kennt: Berufung, Verlassen der Heimat, Prüfung, Vertrauen auf Gott, Herrschaft und Verfehlung, Gefangenschaft und Exil, Rückkehr in die Heimat und alle Hoffnungen auf eine gute, gelingende Zukunft. Diese Familie ist kein ungeschriebenes Blatt.

Selbst die Erzählung von Maria und Josef ist nicht rund: Wie soll man mit dieser Situation eines unehelichen Kindes umgehen? Soll Josef sich trennen? Und doch bleibt der Zusammenhalt. Und im Bezug auf den Propheten Jesaja wird dieses Kind zu einem Hoffnungszeichen: Der Name Immanuel – Gott mit uns – steht schon für die Familiengeschichte, in der Gott immer wieder mit unterwegs war und ist. Und dann der Name, der dem Kind gegeben werden soll: Jesus – Jahwe hilft. Dieser Name ist Ausdruck der erlebten Geschichte – Jahwe hat geholfen und wir sind sicher, dass er weiter helfen wird. Das ist zugleich eine Aussage der Hoffnung und der Zuversicht: Jahwe ist der, der hilft und helfen wird.

Möge dieser hoffnungsvolle Name – Jesus – auch für uns ein Hoffnungsname sein und unseren Lebensweg begleiten; an diesem Weihnachtsfest und an jedem Tag im neuen Jahr.

Das Team der KEB wünscht gesegnete Weihnachten und ein hoffnungsvolles, neues Jahr 2026.

Kleine Erklärungen zu «Jahwe» und «Jesus»:

• Im Hebräischen stehen die Buchstaben JHWH (vgl. Ex 3,14) und werden übersetzt bzw. gedeutet als «Ich bin da». Es ist der Gott, der sich dem Mose offenbart hat und der sich durch sein Mit-Sein auszeichnet und zeigt. Oftmals wurde dann aus den vier Buchstaben JHWH der Gottesname «Jahwe», der in der Einheitsübersetzung von 2016 im Deutschen mit der Bezeichnung und den ebenfalls vier Buchstaben HERR übersetzt bzw. umschrieben wird.
• Der Name Jesus ist aus einer Kurzform des hebräischen Namens «Jehoschua» (kurz «Jeschua») entstanden. Dieser Name besteht aus den beiden Wörtern «JHWH» und «schua», was so viel heisst wie «JHWH rettet» oder «JHHW ist Heil». So enthält der Name Jesus bereits ein ganzes Programm oder zumindest einen Ausdruck der Hoffnung.