Was ist das "Jahr der Familie"?

Im Herbst 2014 und 2015 tagten zwei Bischofssynoden im Vatikan, die sich mit dem Thema "Familie" befassten. Als Antwort des Papstes auf diese beiden Synoden erschien von Papst Franziskus im Jahr 2016 das nachsynodale Schreiben "Amoris Laetitia" ("Die Freude der Liebe"). In diesem Schreiben geht er auf die Liebe in der Familie ein. 

Für das Jahr 2021 – fünf Jahre nach diesem Schreiben des Papstes – hat Papst Franziskus ein Jahr der Familie ausgerufen. Dieses Jahr begann am Hochfest des Heiligen Josef (19. März 2021) und dauert bis zum Zehnten Welttreffen der Familien in Rom (26. Juni 2022) als Schluss- und Höhepunkt dieses Jahres.

In diesem Jahr der Familie soll das Schreiben "Amoris Laetitia" inhaltlich vertieft und in Seelsorge und Gesellschaft verankert werden. Das Thema Familie soll im Zentrum dieses Jahres stehen.

Familie
Quelle: Bild von Brad Dorsey auf Pixabay

Familie heute

Die vielfältigen, heute gelebten Lebensformen machen es schwierig, den Begriff "Familie" zu bestimmen. Es geht aber nicht um die Bestimmung eines Wortes, sondern um die Lebensrealität. Menschen leben miteinander und begreifen sich als Familie. Die Paarkonstellation und die vielleicht vorhandenen Kindern und die nähere Lebensumgebung bestimmen, wer sich wie als Familie versteht. So spricht man heute von "Kernfamilie", "Patchworkfamilie" oder "erweiterter Familie". Hinzu gehört auch das Scheitern von "Familien", weshalb es viele Konstellation gibt: Alleinerziehende, Familien mit Kindern aus verschiedenen Partnerschaften, strikt getrennt lebende Menschen mit gemeinsamen Kindern, ...

In den Pastoralen Orientierungen zur Familienpastoral in den Bistümern Basel und St. Gallen heisst es:
"Im Zentrum ... steht ein biblisches Motiv, das Bild des «Heiligen Bodens» (Exodus 3.5). Dieses Bild hilft, um eine respektvolle und willkommen heissende pastorale und theologische Grundhaltung der Kirche gegenüber Paaren und Familien zu erläutern. Diese Grundhaltung ist durch Achtsamkeit, Solidarität und Wertschätzung gekennzeichnet. Sie öffnet einen Raum für ernsthafte Prozesse der Unterscheidung der Geister und setzt daher eine tiefe Anerkennung für das persönliche Gewissen jedes Menschen und demensprechende Formen der Begleitung und Unterstützung der Menschen voraus" (S. 9-10)

So wird in diesem Dokument deutlich, dass jegliche Gestaltung von Familie als "Heiliger Boden" gesehen wird, der sensibel, respektvoll und hochgeachtet wahrgenommen werden soll. Deshalb kann und soll die Pastoral der Kirche Angebote machen, aber keine Forderungen aufstellen.

Angebote der Kirchlichen Erwachsenenbildung

In Kooperation mit verschiedenen Partnern und Referent*innen erstellt die Kirchliche Erwachsenenbildung ein vielfältiges Programm, in dem das Thema Familie einen grossen Stellenwert hat.

Besonders unterstützt wird das Thema Familie durch ein Projekt der Gesundheitsförderung des Kantons Thurgau. In Kooperation mit "paarlife" werden zur präventiven Stärkung von Paaren Kurse angeboten. Auch wir von der Kirchlichen Erwachsenenbildung werden einige Kurse anbieten und so unseren Beitrag zu diesem kantonalen Projekt leisten. Da gestärkte Paare eine positive Auswirkung auf deren Umfeld, besonders auf deren Kinder haben, ist es um so wichtiger, hier präventiv tätig zu werden.

Veranstaltungen zum Thema "Jahr der Familie" sind auswählt auf dieser Seite weiter unten zu finden.

Alle Angebote der Kirchlichen Erwachsenenbildung finden Sie hier.