Die Landeskirche und ihre Aufgaben

In der Schweiz wird das Verhältnis zwischen Kirche und Staat durch kantonale Gesetze geregelt. Die Katholische Landeskirche Thurgau ist die kantonale Organisation der Katholik*innen und ihrer Kirchgemeinden. Sie hat als Körperschaft des öffentlichen Rechts eine eigene Verfassung.

Die Landeskirche organisiert die Kirchgemeinden und leistet jene Dienste, die den ganzen Kanton betreffen und von den einzelnen Kirchgemeinden nicht übernommen werden können. Unter anderem gestaltet sie den Finanzausgleich zwischen den Kirchgemeinden und führt Fachstellen.

Die Landeskirche  

  • schafft die äusseren Voraussetzungen für die Entfaltung des kirchlichen Lebens. Und besorgt resp. verwaltet die erforderlichen Mittel und Einrichtungen.
  • nimmt Aufgaben wahr, die Kirchgemeinden oder Kirchgemeindeverbände nicht erfüllen können.
  • regelt in einem Erlass den Religionsunterricht.
  • beaufsichtigt, unterstützt und koordiniert die Tätigkeit der Kirchgemeinden.
  • stellt den Finanzausgleich für die finanzschwachen Kirchgemeinden sicher.
  • unterstützt diözesane und gesamtschweizerische kirchliche Tätigkeiten und finanziert sie mit.
  • gewährt finanzielle Beiträge an kirchliche, kirchennahe und soziale Institutionen im In- und Ausland.
  • vertritt im Rahmen ihrer Befugnisse die Anliegen der römisch-katholischen Bevölkerung des Kantons gegenüber kirchlichen und staatlichen Organen und Behörden sowie gegenüber der Öffentlichkeit.
  • fördert gemeinsam mit den kirchlichen Organen die Ökumene und den interreligiösen Dialog; sie setzt sich ein für den Austausch mit unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen und für die Präsenz der Kirche in der Öffentlichkeit.
  • fördert kirchliches Engagement für die Umwelt.
  • beaufsichtigt die kirchlichen Stiftungen und die Verwaltung von weiteren kirchlichen Vermögenswerten, soweit keine andere Aufsicht besteht.
Zentrum Franziskus
Quelle: Kath. Landeskirche Thurgau

 

Parlament

Die Synode ist das gesetzgebende Organ (Legislative) der katholischen Landeskirche. Jede*r Stimmberechtigte verfügt über die demokratischen Grundrechte zur Mitbestimmung und wählt eine Vertretung in der Synode. Die Wahl der Synodal*innen wird in elf Wahlkreisen durchgeführt. Pro 500 Stimmberechtigte Katholik*innen steht dem Wahlkreis ein Sitz zur Verfügung. Die Synode besteht aus 96 Mitgliedern (Legislaturperiode 2018 bis 2022). Etwa 10% der Mitglieder sind Priester und/oder Gemeindeleiter*innen, die übrigen Synodal*innen sind Laien.

 

Zur Synode

 

Synodenpräsidien
Öffentlich-rechtliche Körperschaften wie die Landeskirche haben Präsidentinnen und Präsidenten - aber keine echten "Chefs". Denn die Präsidien tragen nie allein die Verantwortung. Dennoch prägen einzelne Personen immer auch ein Leitungsorgan, eine Entwicklung, manchmal sogar eine Ära.
 

Synodenpräsident*innen ab 1964

Kirchenrat

Der Kirchenrat ist die ausführende Behörde der Landeskirche (Exekutive). Er besteht aus fünf Mitgliedern und leitet die Landeskirche als Aufsichts-, Vollzugs- und Verwaltungsorgan. Er fördert und unterstützt die Einheit der katholischen Kirche nach innen und aussen.

 

Zum Kirchenrat

Generalsekretariat

Das Generalsekretariat ist einerseits Stabsstelle des Kirchenrats und der Synode, andererseits Geschäftsstelle der Landeskirche Thurgau. Die Aufgaben dieser zentralen Stelle sind daher vielfältig, lassen sich aber in vier Stossrichtungen einteilen:
 

  • Unterstützung für Synode und Kirchenrat, Bekanntgabe und Vollzug der Beschlüsse von Synode und Kirchenrat, Mitarbeit in Steuerungsgruppen und Kommissionen.
  • Zuständig für die Querschnittsbereiche Finanzen, Personal, Kommunikation und Infrastruktur.
  • Kurse für Behördenmitglieder, Revision der Kirchgemeinderechnungen, zentrale Dienste für die Kirchgemeinden (Website, Buchhaltungssoftware und Versicherungspool).
  • Anlaufstelle für rechtliche Auskünfte und weitere verschiedenste Anliegen, sowie Auskünfte der Landeskirche an Medienschaffende.


Zum Generalsekretariat

Fachstellen

Fachstelle Jugend
In Pfarreien und Pastoralräumen im Thurgau lebt eine vielseitige Kinder- und Jugendarbeit. Verantwortliche begleiten junge Menschen in ihren Lebens- und Glaubensfragen. Die Fachstelle begleitet die Verantwortlichen durch Beratung, Vernetzung, Weiterbildung, Hilfsmittel und konkrete Projekte. Die Fachstelle bietet ihre Unterstützung im Bereich Verbandliche Kinder und Jugendarbeit (Jungwacht Blauring), Jugendarbeit (JUSESO) und Ministrantenpastoral an.
 

Zur Fachstelle Jugend
 

 

Fachstelle Religionspädagogik 
Die Fachstelle Religionspädagogik (REP) ist die kantonale Fachstelle für die Bereiche Religionsunterricht und Katechese der Kath. Landeskirche Thurgau. Ihre Hauptaufgaben sind Aus- und Weiterbildung von katechetisch Tätigen, Beratung und Unterstützung von katechetisch Tätigen und Behördenmitgliedern sowie das Erarbeiten von Grundlagen und das Führen einer fachspezifischen Mediothek.
 

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Fachstelle Kirchliche Erwachsenenbildung 

Die Fachstelle Kirchliche Erwachsenenbildung (KEB) bietet im Auftrag der Kath. Landeskirche Thurgau und in Einheit mit dem Bistum Basel Aus- und Weiterbildungen an. Dies für Interessierte, in der Kirche freiwillig oder beruflich Engagierte in den Bereichen:
 

  • Glauben, Bibel und Spiritualität
  • Selbstwerdung und Zusammenleben (Partnerschaft, Ehe, Familie)
  • Ethik und kirchliches Leben

Zur Fachstelle Kirchliche Erwachsenenbildung


 

Fachstelle Kommunikation

Die Fachstelle Kommunikation übernimmt crossmedial Aufgaben im Bereich Print, Website und social media. Hauptaufgabe ist die redaktionelle Arbeit für das Pfarreiblatt forumKirche. Die journalistische Arbeit wird in einem newsroom zentral koordiniert und in Unabhängigkeit von den Führungsorganen der Landeskirche und des Bistums wahrgenommen. Ebenso gehört die institutionelle Kommunikation für Landeskirche und Bistumsregionalleitung zu den Aufgaben der Fachstelle. Für Pfarrämter und Fachstellen leistet die Fachstelle auch Web-Support, konzeptionelle und strategische Arbeit im Bereich kirchlicher Kommunikation im Thurgau.
 

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Spezialseelsorge

Die Spezialseelsorge gewährleistet die seelsorgerische Begleitung und Beratung für Menschen in besonderen Lebenssituationen. Sie beinhaltet

 

 

Missionen / Anderssprachigenseelsorge

Die übergemeindliche Seelsorge für anderssprachige Gläubige wird traditionell als "Mission" bezeichnet. Die Missionen bieten die katholische Seelsorge nicht bloss in anderen Sprachen, sondern auch mit einem anderen kulturellen Hintergrund und anderer Mentalität an. Dabei haben die Missionen auch mitzuhelfen, Brücken von den anderssprachigen Mitgläubigen zu den katholischen Pfarreien vor Ort zu schlagen. Aber auch die Gläubigen, die sich in den Pfarreien engagieren, müssen sich bemühen, Mitchrist*innen mit fremder Kultur willkommen zu heissen.

 

Im Thurgau sind Missionen in italienischer, spanischer, portugiesischer, kroatischer, albanischer, polnischer und ungarischer Sprache tätig.

 

Zu den Missionen / Anderssprachigenseelsorge

Die Kirchgemeinden

Teil der Landeskirchenstruktur sind die katholischen Kirchgemeinden, welche die Basis vor Ort bilden. Die Kirchgemeinden sind in ihrer Organisation grundsätzlich autonom und bestimmen selbst über inhaltliche Ausrichtung, Infrastruktur, Finanzen und Personal. 

Statistik zu den Mitgliederzahlen im Thurgau